Abenteuer kennt keine Grenzen
Mit 16 Jahren erlitt Oskar Schneider einen folgenschweren Unfall, bei dem er seinen linken Arm verlor. Doch der heute 53-jährige Unternehmer und Wahlmünchner fand schnell zurück auf das Motorrad. Dank des automatisierten Schaltassistenten geht nun sein lang ersehnter Traum in Erfüllung, endlich eine BMW GS zu fahren – und das grenzenlose Gefühl von Freiheit auf zwei Rädern voll auszukosten. "Heute bedeutet Motorradfahren für mich Freiheit, mentale Ruhe und ein Gefühl von Selbstwirksamkeit, das ich nicht mehr missen möchte", sagt der gebürtige Südafrikaner, dessen Leben neben dem Motorrad von Sportbegeisterung, Kochleidenschaft und Entdeckungsreisen geprägt ist.
Deine große Leidenschaft ist das Motorradfahren. Umso tragischer, dass Du bei einem Unfall mit 16 Jahren Deinen linken Arm verloren hast. Wie hat sich diese traumatische Erfahrung auf Dein Verhältnis zum Motorrad ausgewirkt?
Der Unfall war ein tiefer Einschnitt – ich stand gerade erst am Anfang meiner Motorradkarriere. Aber anstatt mir das Motorradfahren für immer zu nehmen, hat es meinen Willen gestärkt. Schon nach drei Wochen habe ich mein Moped umgebaut und bin auf unserem Grundstück wieder losgefahren. In gewisser Weise hat das Motorrad für mich nie aufgehört, wichtig zu sein – es war nur eine lange Zeit technisch schwierig. Der Unfall hat mein Verhältnis zum Motorradfahren nicht zerstört, sondern über die Jahre eher intensiviert.
Der automatisierte Schaltassistent war ein Gamechanger für mich.
“Wie ging es nach dem Unfall weiter – was hat Dich motiviert, wieder aufs Motorrad zu steigen?
Wie ging es nach dem Unfall weiter – was hat Dich motiviert, wieder aufs Motorrad zu steigen?
Damals war die Technik nicht so weit – also blieb es erstmal ein Traum. Über 20 Jahre später, 2010, habe ich durch eine Recherche erfahren, dass Motorradfahren mit Prothese in Deutschland erlaubt ist. Das war der Wendepunkt. Innerhalb von drei Monaten hatte ich eine Prothese, ein Automatik-Motorrad und den Führerschein. Der Wunsch war nie weg, aber erst die Technik hat mir den Weg zurück geebnet.
Wie hast Du Dich gefühlt, als Du zum ersten Mal nach dem Unfall wieder gefahren bist?
Wie hast Du Dich gefühlt, als Du zum ersten Mal nach dem Unfall wieder gefahren bist?
Es war wie Heimkommen. Die ersten Kilometer waren beflügelnd – nach 20 Jahren ohne Motorrad wusste ich sofort: Das gehört wieder zu meinem Leben. Ich habe klein angefangen, mich langsam an den Straßenverkehr gewöhnt – aber in dem Moment, als ich wieder auf dem Motorrad saß, war klar: Das wird nicht nur ein Hobby, das wird wieder Teil meines Lebens.
Wie hat der automatisierte Schaltassistent (ASA) von BMW Motorrad Dein Leben verändert?
Ich durfte im November die neue 1300 GS mit ASA fahren – und es war ein Gamechanger. Ich hatte mir lange gewünscht, mal eine GS zu fahren. Die GS ist für mich der Zenit des Motorradreisens. Und der ASA hat es möglich gemacht. Nicht nur, weil er das manuelle Schalten für mich zugänglich macht, sondern auch, weil er das ganze Fahrerlebnis verbessert – sicherer, flüssiger, entspannter. Ich freue mich riesig darauf, es auch im Gelände zu testen.
Was gefällt Dir besonders gut am ASA?
Ganz klar: die Kombination aus Kontrolle und Komfort. Es ist eben kein reines Automatikgefühl – ich kann manuell schalten, aber ohne Kupplung. Das gibt mir wieder eine Art von Selbstbestimmtheit zurück. Außerdem reduziert es den mentalen und physischen Stress enorm – ich kann mich mehr auf die Strecke konzentrieren.
Gab es bereits Situationen, die ohne GS und ASA unmöglich zu meistern gewesen wären?
Definitiv – unsere Tour durch Südafrika mit meinen alten Freunden war so ein Fall. Sie alle auf einer BMW GS unterwegs – und ich saß auf einem Roller mit Automatik. Die Schotterpisten Afrikas im Sitzen auf einem Roller zu bewältigen, war... sagen wir: sportlich. Mit der 1300 GS und ASA hätte ich da ein ganz anderes Fahrerlebnis gehabt.
Was bedeutet Motorradfahren für Dich heute – vielleicht sogar mehr als vor dem Unfall?
Heute ist es für mich mehr als Fortbewegung oder Hobby – es ist mentale Erholung. Mein Job in der Medienbranche verlangt viel kreative Energie – und wenn ich auf dem Motorrad sitze, ist es, als würde ein Schalter umgelegt. Das Gedankenrauschen verschwindet. Es ist wie meditatives Fahren. Und es steht auch symbolisch für das Überwinden von Hürden – körperlich wie mental.
Welche Rolle spielen Mut, Technik und Gemeinschaft in Deiner Geschichte?
Welche Rolle spielen Mut, Technik und Gemeinschaft in Deiner Geschichte?
Ohne Mut hätte ich das Motorrad nie wieder angerührt. Ohne Technik wäre es nie möglich gewesen. Und die Gemeinschaft – da bin ich gerade noch am Aufbau. Meine Partnerin ist mein größter Anker. Sie hat sogar den Führerschein gemacht, um mit mir zu fahren. Und natürlich meine Freunde in Südafrika – die waren von Anfang an meine Inspirationsquelle.
Welche Reaktionen bekommst Du von anderen Motorradfahrern oder Menschen, wenn sie Deine Geschichte hören?
Welche Reaktionen bekommst Du von anderen Motorradfahrern oder Menschen, wenn sie Deine Geschichte hören?
Viele sind überrascht, manchmal sprachlos – aber meistens inspiriert. Ich merke, dass meine Geschichte anderen Mut macht. Die Motorrad-Community ist herzlich, hilfsbereit und offen – auch wenn ich mir wünsche, noch tiefer einzutauchen.
Was möchtest Du anderen Menschen mitgeben, die durch ein Schicksalsschlag glauben, ihre Leidenschaft aufgeben zu müssen?
Was möchtest Du anderen Menschen mitgeben, die durch ein Schicksalsschlag glauben, ihre Leidenschaft aufgeben zu müssen?
Nie zu früh aufgeben. Manchmal braucht es einfach Zeit, manchmal auch Technik – aber der Schlüssel ist der eigene Wille. Ich hätte nicht gedacht, dass ich nochmal Motorrad fahren würde. Alles ist möglich – vielleicht nicht sofort, aber irgendwann. Und dann oft noch schöner, als man es sich vorgestellt hat.